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C. F. Zelter. E. Brief u. e. Musikmanuskript. 1796/1830. - Dazu 10 Briefe u. 1 hs. Dokument aus dem famil. Umkreis. C. F. Zelter. E. Brief u. e. Musikmanuskript. 1796/1830. - Dazu 10 Briefe u. 1 hs. Dokument aus dem famil. Umkreis. C. F. Zelter. E. Brief u. e. Musikmanuskript. 1796/1830. - Dazu 10 Briefe u. 1 hs. Dokument aus dem famil. Umkreis. C. F. Zelter. E. Brief u. e. Musikmanuskript. 1796/1830. - Dazu 10 Briefe u. 1 hs. Dokument aus dem famil. Umkreis. C. F. Zelter. E. Brief u. e. Musikmanuskript. 1796/1830. - Dazu 10 Briefe u. 1 hs. Dokument aus dem famil. Umkreis.
Lot 69
Category Manuskripte Autographen
Author Zelter, Carl Friedrich
Zelter, Carl Friedrich; Musiker, Professor, Musikpädagoge, Komponist und Dirigent, Begründer der preuß. staatlichen Musikpflege und der Musikerziehung (Berlin 1758 - 1832 daselbst). Sammlung von 13 Briefen und Schriftstücken aus dem Nachlass seiner Familie, 1784 bis nach 1832.

1.) E. Brief. o. O. u. Dat. [Berlin 1796]. 1 Seite in Kl.-Quart auf gefalt. Bogen, mit Adresse an „Mademoiselle Nicolai“ u. rotem Lacksiegel „Z“.
An seine Braut Julie Pappritz, die er im selben Jahr nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete. „Was für eine Auserwählte müssen Sie sein, da Sie so mit Prinzessinnen […] umgehen können, wie ich mit meinen Gesellen und Handlangern. Nun, um 4 Uhr bin ich bey Nicolais und hoffe dann auch etwas Prinzliches auf Ihrem Gesicht, Ihrer Hand oder sonst wo zu finden, das mir sehr wohl schmecken soll. […], Komm nur komm, geliebte Julie […] Gott befohlen um 4 Uhr Heisah! […].“
Carl Friedrich Zelter, Sohn eines Maurermeisters, erlernte den Beruf seines Vaters, wurde 1783 Meister und trat ins väterliche Geschäft ein. Für seinen Freund Friedrich Nicolai baute er 1787 ein Wohnhaus. Neben seiner Tätigkeit als Maurermeister bildete er sich autodidaktisch musikalisch weiter. 1791 trat er in die gerade gegründete Sing-Akademie seines Lehrers und Förderers Carl Friedrich Christain Fasch ein. Zelters erste Ehefrau, die verwitwet einen Sohn aus erster Ehe mit in die Verbindung gebracht hatte, war 1795 nach kurzer Ehe gestorben. Im Jahr darauf heiratete Zelter Julie Pappritz, die Tochter eines Finanzrats. Julie Pappritz war eine ausgezeichnete Sopranistin und wurde für Zelter zu einer wichtigen Stütze bei der Arbeit in der Sing-Akademie. Sie verkehrte darüber hinaus im Kreis des Königlichen Hofes als Kammerfrau der Prinzessin Friederike, Schwester der Königin Luise.

2.) E. Musikmanuskript „Die Campanelle“. o. O. u. Dat. [Oktober 1830]. 4 Seiten in Quart auf gefalt. Bogen. Vierstimmiger Liedsatz mit Text von Friedrich Förster.
Am 3. Oktober 1830 bittet Goethe seinen Freund Zelter, für die Zeitschrift „Chaos“ eine Komposition zu senden; am 5. Oktober schreibt er: „Die ‚Campanella' haben sie in's ‚Chaos' aufgenommen, schicktest du die Composition dazu so sähe man doch einmal ein Notenblatt“. Zelters Musikbeitrag mit Text von Förster erscheint in ‚Chaos. Hrsg. v. Ottilie von Goethe, Jg. 1, 1830, Nr. 45'. Am 10. Mai 1831 schickt Zelter ein Exemplar seiner Liedvertonung an Goethe: „Du wünschtest ja wohl die Composition der Campanella zu haben, die ich Dir in Partitur beylege“.
Im Jahr 1796 teilte Zelter Goethe einige seiner Kompositionen mit, an denen dieser großes Gefallen fand. Daraus entspann sich zwischen beiden ein Briefwechsel, durch den im Laufe der Jahre eine immer wärmere persönliche Freundschaft entstand und die bis an Goethes Tod dauerte.

3.) George Zelter (Vater von Carl Friedrich Z.). 2 e. Briefe m. U.; Berlin, 18.II.1784 u. 4.I.1785. Zusammen 1 bzw. 2 Seiten in Kl.-Quart mit e. Adresse.
An den Sohn Carl Friedrich, der sich in Calbe bei seiner Schwester und seinem Schwager aufhielt.

4.) Anna Dorothea u. George Zelter (Eltern von Carl Friedrich Z.). Gemeinsamer e. Brief beider Eltern, m. U.; o. O. u. Dat. [Ende Dezember 1784]. Je 1 ½ Seiten in Kl.-Quart auf gefalt. Bogen mit rücks. Adresse (durch den Vater) u. rotem Lacksiegel.
An den Sohn Carl Friedrich Zelter in Calbe.

5.) Johann Friedrich La Trobe; Komponist (Chelsea/England 1769 - 1845 Dorpat/Livland). 2 e. Briefe m. U.; Königsberg, 24.X.1793 u. Heimthal, 25.VI.1794. 3 Seiten in Octav auf gefalt. Bogen, mit Adresse, am Kopf 2 Takte Notenzitat, und 2 Seiten in Kl.-Quart, mit Adresse.
(Mit kleinen Randausbrüchen durch Siegel.)
Beide Briefe gerichtet „An Tante Jule in Berlin“ (Spitzname von Julie Pappritz, der späteren Ehefrau von Zelter), die bei ihrer Schwester Sidonie (Mad. Voitus). in der Berliner Charlottenstraße wohnte. Im Haus der Madame Voitus wurde die Berliner Sing-Akademie gegründet. - La Trobe stand in freundschaftlicher Beziehung zu Julie Pappritz, er bezeichnet sie als „Kammersängerin der Prinzessin Louise“. Im ersten Brief erinnert er sich wehmütig an seinen Besuch vor 14 Tagen bei Pappritz/Voitus und Zelter.

6.) Julie Pappritz; Sängerin, spätere Ehefrau von Carl Friedrich Zelter (Berlin 1767 - 1806 ebda.). 3 e. Briefe m. U. „Tante Jule“; Sanssouci, 9.VII.[1795], Freienwalde, 19.VII.1795 u. 23.VII.1795. 3 ½, 3 ½ u. 8 Seiten in Oktav auf gefalt. Bögen.
(Der zweite Brief durch Feuchtigkeit teilw. Etwas verblasst.)
Alle Briefe an Carl Friedrich Zelter, ihren späteren Mann, mit dem sie seinerzeit in engem Briefkontakt stand. Sie war damals offenbar Begleiterin der Prinzessin Friederike in Sanssouci und in Bad Freienwalde, dem Alterssitz ihrer Schwiegermutter Königin Friederike.

7.) Georg Zelter; jüngster Sohn von Carl Friedrich Z., Gutspächter in Wobesde bei Stolpe (1790 - 1832). 2 e. Briefe m. U.; Wobesde, 5.IX.1820 u. 9.IX.1821. 2 ½ Seiten nebst Adresse u. 3 ½ Seiten in Kl.-Quart auf gefalt. Bogen.
An den Vater Carl Friedrich Zelter. Berichtet von finanziellen Schwierigkeiten bei der Bewirtschaftung seines Guts und bittet den Vater um Unterstützung. "Sie sind doch die einzige Stütze, die ich habe, an wen soll ich mich sonst vertrauensvoll wenden!"
8.) Königl. Preuß. Justizkommissarius. Grundbuchänderung. [Berlin, nach 1832]. Mitteilung an Doris Zelter, Tochter von Carl Friedrich Z. - 1 Seite in Folio auf gefalt. Bogen, rücks. Adresse und amtl. Lacksiegel.
Löschung von Grundbucheintragungen betr. ein Muttergut im Besitz des Carl Friedrich Zelter. Genannt werden die Eingetragenen.
- Doris Zelter (1792-1858) war mit der Regulierung des Nachlasses ihres Vaters betraut.

Carl Friedrich Zelter war seit dem Jahr ihrer Gründung 1791 Mitglied der von seinem Musiklehrer und Freund Carl Friedrich Fasch begründeten Berliner Sing-Akademie, die er im Jahr 1800 als Leiter übernahm und zu einem tonangebenden Institut für die Pflege älterer Kirchenmusik und der Werke Johann Sebatian Bach machte. Zu seinen Schülern gehörte Felix Mendelssohn-Bartholdy. - Bevor er sich ganz der Musik widmen konnte, hatte er eine Maurerlehre abgeschlossen, da er das väterliche Baugeschäft übernehmen sollte. - Zelter ließ unter seiner Direktion 1806 der Sing-Akademie eine Orchesterschule angliedern und 1808 aus ihr die 'Liedertafel' hervorgehen, den ersten Männerchor der deutschen Geschichte. Die Sing-Akademie zu Berlin gilt heute als die älteste noch existierende gemischte Chorvereinigung der Welt.
Estimate € 5.000
Hammer price € 3.500