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G. Saldenus, De libris. Amsterdam 1688.
Los 520
Kategorie Buch- u. Schriftwesen, Kunst Kunstgewerbe
Autor Saldenus, Guilielmus
Saldenus, Guilielmus: De libris. Varioque eorum usu & abusu libri duo, cum indicibus necessariis. Amsterdam: Hendrik u. Dirk Boom 1688. 15,5 x 9,5 cm. Mit illustr. Kupfertitel. 15 Bll., 437 SS., 1 nn. S., 25 Bll. Ldr. mit Rs. und Rv., marmorierte Vorsätze.

(Stärker berieben, bestoßen. Oberes Kapital und Teil des Rückens fehlen, Gelenke aufgeplatzt. Kupfertitel aufgezogen, wenig altersfleckig).

STCN 851982115. Graesse VI/I, 230. Brunet V, 70. - Erste Ausgabe. - Eines der Hauptwerke des Utrechter Theologen Saldenus (1627-1694), über die richtige Handhabung von Büchern, gedacht sowohl für den Lesenden als auch für den Schreibenden. Im ersten Teil werden die Regeln des richtigen Schreibens dargelegt (Grundwissen, Klarheit und Kürze der Darstellung etc.) sowie eine Anleitung zum effektiven Lesen gegeben. Der zweite Teil befasst sich mit dem Bücherhass (Misobiblia), der, beispielsweise bei den Bücherverboten, Ausdruck geistiger Schwäche, leerer Effekthascherei aber auch Prahlerei und Eifersucht unter Gelehrten sei. Laut Jöcher (IV, 49) „ ... hatte er eine große Wissenschaft von guten Büchern“ soll aber wohl hier im ersten Buche „an Jac. Thomasii dissertatio de plagio litererario selbst ein Plagium begangen“ haben. - Das allegorische Titelkupfer mit Darstellung einer Buchhandlung als geistige Grundausstattung (libreria supellex) mit einem Zensor, der sich vom Buchhändler verschiedene Werke zeigen lässt, die sowohl in positiver als auch in negativer Bewertung ausfallen (hac delector - hanc aversor). Im Hintergrund der Blick durch 2 Bogenfenster: im linken ein Kirchenportal als Ort des „wahren“ Buches, der Bibel, im rechten Fenster eine Bücherverbrennung.
Schätzpreis € 300
Zuschlag € 200