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C. H. Wilcke, Der gerechtfertigte Nachdrucker. Wien 1774.
Los 540
Kategorie Buch- u. Schriftwesen, Kunst Kunstgewerbe
Autor Wilcke, Christian Heinrich
[Wilcke, Christian Heinrich]: Der gerechtfertigte Nachdrucker, oder: Johann Thomas von Trattners ... erwiesene Rechtmäßigkeit seiner veranstalteten Nachdrucke. Als eine Beleuchtung der auf ihn gedruckten Leipziger Pasquille. Wien u. Leipzig: Weidemanns Erben und Reich (d.i. Wien: J. T. v. Trattner) 1774. 18,9 x 11,4 cm. 88 SS. Unbeschnittenes Ex. in Interimsumschlag.

(Leicht gebräunt.)

Der Verfasser sucht in dieser anonym erschienenen Schrift, die von Reich gegen Trattner erhobenen Vorwürfe zu entkräften. "Darin stellt er fest, dass Trattners Tätigkeit gerechtfertigt sei, da dieser von Kaiserin Maria Theresia explizit dazu aufgefordert worden war, für die Aufklärung der Bevölkerung durch die Verbreitung von Büchern zu sorgen. [...] Wilcke ging noch weiter und gab den Leipziger Verlegern die Schuld daran, dass Trattner deren Verlagsprodukte nicht auf den Messen erwarb, sondern nachdruckte. Immerhin hätten diese ihn in der Mehrzahl hochmütig zurückgewiesen, als er um einen Rabatt bat, der seine Transportkosten von Leipzig in die österreichischen Erblande gedeckt und ihm die Möglichkeit eines angemessenen Gewinns gegeben hätte [...] Trattner wird so von Wilcke zum Opfer stilisiert, das lediglich aus Notwehr zum Nachdruck griff, um den Vorgaben seiner Landesherrin Folge leisten zu können. Trattner war damit ein 'gerechtfertigter Nachdrucker'." (Ulrike Andersch, Die Diskussionüber den Büchernachdruck in Deutschland um 1700 bis 1815, Tübingen 2018, S.182 ff).
Exlibris Max von Portheim.
Schätzpreis € 200
Zuschlag € 300