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Die Schammade. Hrsg. von M. Ernst u. J. Baargeld. Nr. 1 (alles). Köln 1920. Die Schammade. Hrsg. von M. Ernst u. J. Baargeld. Nr. 1 (alles). Köln 1920. Die Schammade. Hrsg. von M. Ernst u. J. Baargeld. Nr. 1 (alles). Köln 1920. Die Schammade. Hrsg. von M. Ernst u. J. Baargeld. Nr. 1 (alles). Köln 1920. Die Schammade. Hrsg. von M. Ernst u. J. Baargeld. Nr. 1 (alles). Köln 1920.
Los 1184
Kategorie Ill. Bücher, Mappenwerke, Kunstliteratur bis 1945
DIE SCHAMMADE.
(Dilettanten erhebt euch). Hrsg. von Johannes Theodor Baargeld (d.i. Alfr. Ferd. Gruenwald) und Max Ernst. [Heft 1, alles]. Köln: Schloemilch Verlag [1920]. 32,3 x 24,9 cm (Umschlag) bzw. 29,7 x 23 cm (Heftblock). Mit 14 Abbildungen und Illustrationen (7 montiert, 3 ganzseitig) nach Max Ernst (u.a. Titelillustr.), Arp, Baargeld, Angelika u. Heinrich Hoerle und Francis Picabia sowie Textbeiträgen von L. Aragon, Arp, M. Ernst, Baargeld, A. Breton, P. Eluard, H. Hoerle, R. Huelsenbeck, Picabia, G. Ribemont-Dessaignes, W. Serner, Ph. Soupault, T. Tzara. 16 Bll., davon die inneren 8 Bll. auf zwei verschiedenen geringeren Papieren gedruckt.
Illustr. OrUmschlag aus strukturiertem Karton mit OrHolzschnitt und Collage (Dadameter) von Hans Arp.

(Der Umschlag fleckig und teilw. angestaubt; auf beiden Deckeln ca. 1,5 cm langer Einriss in der Mitte des Außenrandes, auf dem Vorderdeckel bis leicht in das collagierte Textfeld reichend; dieses mit leichten Randmängeln. Der Heftblock oben teils unaufgeschnitten, einige Blätter mit Schäden am oberen Rand durch unsachgemäßes Auftrennen. Die inneren acht Blätter wegen der geringen Papierqualität aus der Heftung gelöst, teils im Heftrand getrennt, etwas brüchig mit leichten Randverletzungen und teilw. gebräunt.)

Raabe 93 (ohne Fundort). Dietzel/Hügel 2613 (bezeichnet die inneren 8 Blätter als Beilage der Zeitschrift; ohne Standortnachweis des Originals). Verkauf, Dada, S. 182. Arnz, Arp, 84a. - Nach dem im Jahr zuvor erschienenen "Bulletin D" die wichtigste dadaistische Zeitschrift der Kölner Gruppe. Sie erschien unter reger Beteiligung der Pariser Dadaisten. - Diese einzige Nummer erschien im Februar 1920 im Schloemilch Verlag. Dem Verlag diente als Adresse die Bachemer Str. 243 in Köln-Lindenthal, in der das Ehepaar Angelika und Heinrich Hoerle ihre Wohnung hatten. Diese wurde zu einem zentralen Treffpunkt der 1919 begründeten Kölner "Dada-Zentrale W/3" um Max Ernst, Johannes Th. Baargeld und Hans Arp. Kurz nach Erscheinen der "Schammade" fand im April 1920 deren legendäre Gruppenausstellung "Dada-Vorfrühling" im Kölner Brauhaus Winter statt. Die Ausstellung im Hinterhof war nur durch die Herrentoilette zu betreten. Ein kleines Mädchen im Kommunionkleid rezitierte obszöne Gedichte, die Gäste wurden aufgefordert, ein Kunstwerk von Max Ernst mit einer Axt zu zertrümmern. Die Ausstellung sorgte für einen Skandal und wurde von der Polizei geschlossen. Bei einem beanstandeten "nackten Paar" handelte es sich jedoch um den Stich "Adam und Eva" von Dürer; auch der Vorwurf, es werde Geld für die Betrachtung von Kunstwerken genommen, aber keine Kunst gezeigt, ließ sich nicht halten. - Nach dieser publicityträchtigen Veranstaltung zerstreute sich die Kölner Dada-Gruppe.
Der Originalholzschnitt von Hans Arp auf dem Umschlag fand bereits Ende 1918, im Hochformat gedruckt, als Beilage zur Luxus-Ausgabe von Tzaras "Dada 3" Verwendung. Hier wird er ergänzt durch einen hochrechteckigen collagierten Text mit dem Titel "Dadameter", der u.a. den Titel der Zeitschrift und die beteiligten Autoren und Künstler in goldenen Lettern auf schwarzem Grund auflistet.
Von größter Seltenheit!
Schätzpreis € 3.000
Zuschlag € 7.000