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Neue Jugend. Eine Zeitschrift für moderne Kunst. 8 Hefte d. Reihe. Berlin 1914-16.
Lot 492
Category Literatur des 20. Jahrhunderts
Neue Jugend. Eine Zeitschrift für moderne Kunst und jungen Geist. Hrsg. von Heinz Barger, Fr. Hollaender und W. Herzfelde. Heft 1-4, 6 (= Kriegs-Sonderausgabe) sowie Hefte 7, 9 und 10 in 8 Heften. Berlin, Verlag Neue Jugend 1914-16. 25 x 18 und 23 x 15,5 cm. Mit zahlr. tls. montierten Illustr. nach Erna Plachte, C. Manasse, M. Chagall, H. M. Davringhausen, G. Grosz und G. Seurat sowie je ein OrHolzschnitt von P. Gangolf und Janus Wetterhahn (kolor.). OrUmschläge.

(Etwas gebräunt und mit leichten Gebrauchsspuren).

Dietzel/Hügel 2152 und 2153. Raabe, Zeitschriften 18. - Literarisch-künstlerische Zeitschrift Berlins von Jugendlichen verfasst, hier ohne das lt. Dietzel/H. "nicht ausgelieferte" 5. Heft. Es erschien kurz nach Kriegsausbruch und wurde wegen der politischen Umtriebe nicht mehr herausgegeben. Stattdessen erschien als Heft 6 die "Kriegs-Sonderausgabe" im Dezember 1914. (Raabe). "Einen Rahmen kennt unsere Zeitschrift nicht - so wie wir auch keine Kampfzeitung bedeuten wollen. Und doch gilt unser Kampf als etwas Heiliges - wenn anders das Abstreifen erstickender Tradition kämpfen heisst" (s. Vorwort, erstes Heft). Unter den Redakteuren und Verfassern finden sich neben den bereits als Herausgeber fungierenden Köpfen noch Ernst Stender, Rudolf Börsch, Hans Jacob und Walther Heidmann sowie Helmut Herzfelde (d. i. John Heartfield), Else Lasker-Schüler, G. Grosz, Albert Ehrenstein, Wolf Dietrich, Georg Muthner u. a. mit Gedichten, Prosa, Rezensionen, Kritiken usw.
Wieland Herzfelde erwarb zusammen mit seinem Bruder Helmut (= John Heartfield) 1916 die Rechte der "Neuen Jugend" von Barger und Hollaender, die bis dahin in 6 Heften erschienen war. Schon im Juli erschien die erste Ausgabe als Heft Nr. 7 in einer Auflage von 3000 Exemplaren, die dem damaligen Schriftleiter Rudolf Börsch (1895-1915) gewidmet war, der sich als dienstpflichtiger Soldat Anfang 1915 bei einem Sturmangriff das Leben nahm. Herzfelde umgeht mit der als Fortsetzung getarnten Neuveröffentlichung - das Heft schließt scheinbar in seiner Heftnumerierung und Seitenzählung an die Vorgängerhefte an - den Antrag auf eine Publikationslizenz bei den Zensurbehörden. Bereits im folgenden Jahr jedoch wurde die Herzfeldesche "Neue Jugend" verboten und bildet somit schon einen Vorläufer für den Malik-Verlag. - Beiliegend ein unter Barger erschienener Werbeprospekt zur Zeitschrift mit einer Illustration von Georg Grosz und einem Beitrag von Johannes R. Becher.
Estimate € 500
Hammer price € 550