Lot
1507
Category
Geschichte, Kulturgeschichte, Varia
Author
Diderot, Denis et Jean Le Rond d'Alembert
Diderot, Denis et Jean Le Rond d'Alembert: Encyclopédie, ou dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers, par une société des gens de lettres. 17 Textbände, 4 Supplementbände, 12 Tafelbände in 33 Bänden (von 35; ohne die Indexbände "Table analytique"). Paris: Briasson, David, Le Breton, Durand 1751-57 (Bde I-VII)/ Nauchâtel (d.i. Paris): S. Faulche 1765 (Bde VIII-XVII)/ Amsterdam: Rey 1776-77 (Suppl. I-IV)/ Paris: Briasson, David, Le Breton, Durand 1762-63 (Tafelbde I-II/2)/ Ebda. ohne Durand 1765-68 (III-VI)/ Ebda. ohne David 1769 (VII)/ Ebda. ohne Le Breton 1771-72 (VIII-XI)/ Paris: Panckoucke, Stoupe, Brunet/ Amsterdam: Rey 1777 (Suite). 39.8 x 24,8 cm. Mit gest. Frontispiz und 3129 (2885 laut Darnton) Kupfern auf 2791, teils mehrfach gefalteten Tafeln. Braunes marmor. Ldr. m. Rs., reicher Rv.
(Berieben und kleine Bezugsdefekte an Kapitalen, Ecken und Kanten; Band XIV m. Bezugsdefekt a. D. Band I m. Feuchtigkeitsrand im Unterrand; teils Falttaf. geknittert. Meist nur wenig Alters- und Gebrauchsspuren).
Graesse II, 389. Carter/Muir 200. Bis auf die beiden Indexbände vollständiges Exemplar der Erstausgabe. Bedeutendstes Werk der Aufklärung und hervorragendste Quelle für Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft des 18. Jahrhunderts. Bis heute eines der wichtigsten Monumente des europäischen Denkens, das die Welt veränderte.
Die Anzahl der Tafeln schwankt stark je nach Zählweise. Wir konnten in vorliegendem Exemplar keine Fehlstellen feststellen.
Die Anfänge der 'Encyclopédie' reichen bis ins Jahr 1745 zurück. Zuerst war geplant das englische Lexikon von E. Chambers zu übersetzen, doch der Plan nahm rasch anspruchsvollere Gestalt an. Mit Diderot, der ein 'Dictionnaire de Médicine' herausgegeben hatte, und mit d'Alembert gewann das Unternehmen die wichtigsten Mitarbeiter. Nahezu alle 71.818 (Darnton 19) Artikel der Enzyklopädie haben die beiden verantwortet. Das berühmte Vorwort von d'Alembert trug wesentlich dazu bei, dass wichtige wissenschaftliche Mitarbeiter sich an dem monumentalen Werk beteiligten.
Das Erscheinen des Werkes war in der Gelehrtenwelt Europas eine Sensation. Nahezu jeder Band rief bei Erscheinen Stürme der Begeisterung oder der Entrüstung hervor. Die Bände I-VII wurden 1758/59 vom Papst verdammt und vom Generalstaatsanwalt verboten. Das erklärt auch die schwierige Druckgeschichte mit den wechselnden Erscheinungsorten. Die ungeheure Breitenwirkung der Enzyklopädie zeigt sich in den zahlreichen Raub- und Nachdrucken. Sie wurde zum Träger der neuen Ideen des 18. Jahrhunderts und lieferte den aufgeklären Bürgern das notwendige geistige Rüstzeug zum Kampf gegen "Wunderglauben, Gewissenszwang und Despotismus" (Zischka XLI).
Das aufklärerische Gedankengut dokumentiert sich nicht nur im Text sondern auch in den Kupferstichen. Das Blatt mit dem Stammbaum der Erkenntnis zeigt, dass alle Künste und Wissenschaften ihren Ursprung in Vernunft, Erinnerung und Einbildungskraft haben. Gott und die heilige Schrift haben hier keinen Platz. Formell wurde jedoch die Autorität der Kirche nicht geleugnet und das Gedankengut war nicht atheistisch. Die Philosophie ist der Stamm des Baumes und die Theologie nur ein entfernter Ast in der Nähe der Schwarzen Magie. Der Mensch orientiert sich neu in der erkennbaren Welt ohne Gott (Darnton, Glänzende Geschäfte 18).
In diesem Sinne beeinflussten Diderot und d'Alembert in allen Artikeln das Denken der Leser im Geist der Aufklärung.
(Berieben und kleine Bezugsdefekte an Kapitalen, Ecken und Kanten; Band XIV m. Bezugsdefekt a. D. Band I m. Feuchtigkeitsrand im Unterrand; teils Falttaf. geknittert. Meist nur wenig Alters- und Gebrauchsspuren).
Graesse II, 389. Carter/Muir 200. Bis auf die beiden Indexbände vollständiges Exemplar der Erstausgabe. Bedeutendstes Werk der Aufklärung und hervorragendste Quelle für Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft des 18. Jahrhunderts. Bis heute eines der wichtigsten Monumente des europäischen Denkens, das die Welt veränderte.
Die Anzahl der Tafeln schwankt stark je nach Zählweise. Wir konnten in vorliegendem Exemplar keine Fehlstellen feststellen.
Die Anfänge der 'Encyclopédie' reichen bis ins Jahr 1745 zurück. Zuerst war geplant das englische Lexikon von E. Chambers zu übersetzen, doch der Plan nahm rasch anspruchsvollere Gestalt an. Mit Diderot, der ein 'Dictionnaire de Médicine' herausgegeben hatte, und mit d'Alembert gewann das Unternehmen die wichtigsten Mitarbeiter. Nahezu alle 71.818 (Darnton 19) Artikel der Enzyklopädie haben die beiden verantwortet. Das berühmte Vorwort von d'Alembert trug wesentlich dazu bei, dass wichtige wissenschaftliche Mitarbeiter sich an dem monumentalen Werk beteiligten.
Das Erscheinen des Werkes war in der Gelehrtenwelt Europas eine Sensation. Nahezu jeder Band rief bei Erscheinen Stürme der Begeisterung oder der Entrüstung hervor. Die Bände I-VII wurden 1758/59 vom Papst verdammt und vom Generalstaatsanwalt verboten. Das erklärt auch die schwierige Druckgeschichte mit den wechselnden Erscheinungsorten. Die ungeheure Breitenwirkung der Enzyklopädie zeigt sich in den zahlreichen Raub- und Nachdrucken. Sie wurde zum Träger der neuen Ideen des 18. Jahrhunderts und lieferte den aufgeklären Bürgern das notwendige geistige Rüstzeug zum Kampf gegen "Wunderglauben, Gewissenszwang und Despotismus" (Zischka XLI).
Das aufklärerische Gedankengut dokumentiert sich nicht nur im Text sondern auch in den Kupferstichen. Das Blatt mit dem Stammbaum der Erkenntnis zeigt, dass alle Künste und Wissenschaften ihren Ursprung in Vernunft, Erinnerung und Einbildungskraft haben. Gott und die heilige Schrift haben hier keinen Platz. Formell wurde jedoch die Autorität der Kirche nicht geleugnet und das Gedankengut war nicht atheistisch. Die Philosophie ist der Stamm des Baumes und die Theologie nur ein entfernter Ast in der Nähe der Schwarzen Magie. Der Mensch orientiert sich neu in der erkennbaren Welt ohne Gott (Darnton, Glänzende Geschäfte 18).
In diesem Sinne beeinflussten Diderot und d'Alembert in allen Artikeln das Denken der Leser im Geist der Aufklärung.
Estimate
€ 30.000