Lot
1608
Category
Geschichte, Kulturgeschichte, Varia
Author
Perau, Gabriel Louis Calabre
Perau, Gabriel Louis Calabre: Der verrathene Orden der Freymäurer, Und das offenbarte Geheimniß der Mopsgesellschaft (sowie: Chansons De La tres-venerable confrerie des Francs-Macons... Lieder der ehrwürdigen Brüderschaft der Freymäurer, nebst einigen vorhergehenden poetischen Stücken). Neue, und mit Beantwortung der wider dieses Buch herausgekommenen Schriften, vermehrte Auflage. Aus dem Französischen übersetzt. Leipzig: Arkstee und Merkus 1745. Mit 2 gest. Titelvign., 9 teils gefalt. Kupfertaf., 5 gest. Notentaf. 16,3 x 9,8 cm. 12 Bll., 144 S.
Angebunden von Abbé Larudan: Die zerschmetterten Freymäurer, Oder Fortsetzung des verrathenen Ordens der Freymäurer. Frankfurt und Leipzig: 1746. Mit Titelkupfer und 5 gefalt. Kupfertaf. 19 Bll., 360 SS.
16,3 x 9,8 cm. Mod. Pgt.
(Etwas gebräunt. Erster Titel zu knapp beschnitten, 1 Titel mit Logenstempel).
Wolfstieg II, 29962; Fromm V, 19850. Angebundenes Werk: Wolfstieg II, 29969; Fromm IV, 14335. - Vielfach aufgelegte Zusammenstellung berühmter, von den Maurern heftig angefeindeter, sogenannter "Verräterschriften". Vor allem die zweite ,"Les Francs-Macons écrasé" (1746), die hier in erster deutscher Ausgabe vorliegt, wurde von den Freimaurern befehdet, da in ihr "zuerst die Sage in die Welt (gebracht worden ist), dass Cromwell die Freimaurerei zu politischen Zwecken erfunden habe", daß der Freimaurerorden also zu politischen und religiösen Zielen mißbraucht worden sei. Der Abbé Larudan hat offenbar den Eindruck zu erwecken gesucht, als rühre auch diese Schrift vom Abbé Gabriel Louis Calabre Pérau (1700-67), dem "prieur de la maison de Sorbonne", her (nach Cioranescu soll Pérau sie lateinisch verfaßt, Larudan sie dann ins Französische übersetzt haben), was aber fast allgemein bestritten wird. - Péraus Schrift hatte großes Aufsehen erregt, weil es der Abbé gewagt hatte, erstmals die geheimen Riten der Freimaurer offen zu legen. Bemerkenswert ist, dass er auch die innere Verfassung des Mops-Ordens bekannt machte, des einzigen Ordens maurerischer Prägung, bei dem auch Frauen zugelassen wurden - sofern sie katholisch waren. Die Gebräuche des "Mops-Ordens" waren vor einer gewissen galanten Laszivität geprägt, weshalb er vor allem an kleinen deutschen Residenzen verbreitet war. Mit seiner Gründung durch Kurfürst Clemens August von Köln, Herzog von Bayern, sollte die Bannbulle Clemens XII., nach der Katholiken die Mitgliedschaft in Freimaurerlogen verboten war, unterlaufen werden. Den von Pérau gesammelten französischen Freimaurerliedern wird eine deutsche Prosaübersetzung zur Seite gestellt, zu fünf von ihnen wird auch die Melodie bekannt gemacht. Pérau wurde bei aller Kritik immerhin zugute gehalten, dass er sich nicht zu so gehässigen Äußerungen über die Freimaurerei hinreissen ließ, wie Larudan.
Angebunden von Abbé Larudan: Die zerschmetterten Freymäurer, Oder Fortsetzung des verrathenen Ordens der Freymäurer. Frankfurt und Leipzig: 1746. Mit Titelkupfer und 5 gefalt. Kupfertaf. 19 Bll., 360 SS.
16,3 x 9,8 cm. Mod. Pgt.
(Etwas gebräunt. Erster Titel zu knapp beschnitten, 1 Titel mit Logenstempel).
Wolfstieg II, 29962; Fromm V, 19850. Angebundenes Werk: Wolfstieg II, 29969; Fromm IV, 14335. - Vielfach aufgelegte Zusammenstellung berühmter, von den Maurern heftig angefeindeter, sogenannter "Verräterschriften". Vor allem die zweite ,"Les Francs-Macons écrasé" (1746), die hier in erster deutscher Ausgabe vorliegt, wurde von den Freimaurern befehdet, da in ihr "zuerst die Sage in die Welt (gebracht worden ist), dass Cromwell die Freimaurerei zu politischen Zwecken erfunden habe", daß der Freimaurerorden also zu politischen und religiösen Zielen mißbraucht worden sei. Der Abbé Larudan hat offenbar den Eindruck zu erwecken gesucht, als rühre auch diese Schrift vom Abbé Gabriel Louis Calabre Pérau (1700-67), dem "prieur de la maison de Sorbonne", her (nach Cioranescu soll Pérau sie lateinisch verfaßt, Larudan sie dann ins Französische übersetzt haben), was aber fast allgemein bestritten wird. - Péraus Schrift hatte großes Aufsehen erregt, weil es der Abbé gewagt hatte, erstmals die geheimen Riten der Freimaurer offen zu legen. Bemerkenswert ist, dass er auch die innere Verfassung des Mops-Ordens bekannt machte, des einzigen Ordens maurerischer Prägung, bei dem auch Frauen zugelassen wurden - sofern sie katholisch waren. Die Gebräuche des "Mops-Ordens" waren vor einer gewissen galanten Laszivität geprägt, weshalb er vor allem an kleinen deutschen Residenzen verbreitet war. Mit seiner Gründung durch Kurfürst Clemens August von Köln, Herzog von Bayern, sollte die Bannbulle Clemens XII., nach der Katholiken die Mitgliedschaft in Freimaurerlogen verboten war, unterlaufen werden. Den von Pérau gesammelten französischen Freimaurerliedern wird eine deutsche Prosaübersetzung zur Seite gestellt, zu fünf von ihnen wird auch die Melodie bekannt gemacht. Pérau wurde bei aller Kritik immerhin zugute gehalten, dass er sich nicht zu so gehässigen Äußerungen über die Freimaurerei hinreissen ließ, wie Larudan.
Estimate
€ 300
Hammer price
€ 270