Lot
1657
Category
Geschichte, Kulturgeschichte, Varia
Author
Zedler, Johann Heinrich
Zedler, Johann Heinrich: Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Künste, welche bißhero durch menschlichen Verstand und Witz erfunden und verbessert worden. 64 Bände (A - Z) und 4 Supplementbände (A-Caq) in zus. 40 Bden. Halle und Leipzig: J.H. Zedler 1732-54. 33,7 x 21 cm. Mit 64 Porträttafeln in Kupferstich, 4 gefalt. Kupfertaf., 1 Falttab. und gest. Vign. (teils wiederholt). Pgt. und HPgt. mit Rt.
(Rücken- und Deckelbezüge etwas fleckig und Schrift teils verblasst, vereinzelt wenig bestoßen. Einige Bände sorgfältig restauriert. Knapp beschnitten, vereinzelt zu knapp beschnitten mit Verlust einzelner Buchstaben der Titelzeilen. Meist nur gering gebräunt, wenige Lagen stärker. Einige Bände m. sichtbaren Wasserrändern, Feucht- oder Gebrauchsflecken).
PMM 191. Zischka 3. Graesse II, 474. Bibliotheca Lexicorum (Seemann) 603. - Vollständiges Exemplar des Originaldruckes, das gegenüber dem Nachdruck und der möglichen Nutzung der Informationen in einer Datenbank immer von besonderem Reiz und Wert bleiben wird.
Zedlers Werk ist unbestritten die wichtigste Enzyklopädie des 18. Jahrhunderts. Mit etwa 750 000 Artikeln gehört "Der Zedler" auch zu den umfangreichsten jemals erschienenen Lexika.
Als Zedler im März 1730 sein Universal-Lexikon öffentlich ankündigte, gab es bald erste Gegenmaßnahmen der etablierten Leipziger Verleger, besonders von J. F. Gleditsch, der allein 14 verschiedene Konversationslexika im Programm hatte und fürchten musste, von Zedler übertrumpft zu werden. Das von Zedler beantragte Privileg wurde von der Bücherkommission abgelehnt, da diese sich der Argumentation der Verleger Gleditsch und Fritsch anschlossen, die behaupteten, dass man ein solches Werk nur auf die Beine stellen kann, wenn man aus allen bekannten Lexika das Wichtigste zusammen schreibt. Die bekanntesten Lexika auf die Bezug genommen wurde, stammten aus dem Verlagsprogramm der beiden genannten Verleger. Zedler versuchte durch die Verlegung des Verlagsortes nach Halle dem Verbot aus dem Wege zu gehen, trotzdem wurden im Herbst 1731 die bis dahin gedruckten Exemplare beschlagnahmt. Die folgenden Auseinandersetzungen brachten Zedler in größte finanzielle Schwierigkeiten. Zuerst versuchte er sich noch durch einen Komplettverkauf seines Warenbestandes zu retten, dann durch eine Bücherlotterie, doch im Oktober 1738 konnte er seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Der Leipziger Geschäftsmann Johann Heinrich Wolf ermöglichte dann einen Neubeginn und den Abschluss des Verlagsprojektes. Der als "ungestüm" charakterisierte Zedler musste sich jedoch aus dem Projekt zurückziehen und im 61. Band des Universal Lexicon wird gesagt, dass er "die Ruhe den Handels-Geschäfften vorzuziehen sich entschlossen" habe.
(Rücken- und Deckelbezüge etwas fleckig und Schrift teils verblasst, vereinzelt wenig bestoßen. Einige Bände sorgfältig restauriert. Knapp beschnitten, vereinzelt zu knapp beschnitten mit Verlust einzelner Buchstaben der Titelzeilen. Meist nur gering gebräunt, wenige Lagen stärker. Einige Bände m. sichtbaren Wasserrändern, Feucht- oder Gebrauchsflecken).
PMM 191. Zischka 3. Graesse II, 474. Bibliotheca Lexicorum (Seemann) 603. - Vollständiges Exemplar des Originaldruckes, das gegenüber dem Nachdruck und der möglichen Nutzung der Informationen in einer Datenbank immer von besonderem Reiz und Wert bleiben wird.
Zedlers Werk ist unbestritten die wichtigste Enzyklopädie des 18. Jahrhunderts. Mit etwa 750 000 Artikeln gehört "Der Zedler" auch zu den umfangreichsten jemals erschienenen Lexika.
Als Zedler im März 1730 sein Universal-Lexikon öffentlich ankündigte, gab es bald erste Gegenmaßnahmen der etablierten Leipziger Verleger, besonders von J. F. Gleditsch, der allein 14 verschiedene Konversationslexika im Programm hatte und fürchten musste, von Zedler übertrumpft zu werden. Das von Zedler beantragte Privileg wurde von der Bücherkommission abgelehnt, da diese sich der Argumentation der Verleger Gleditsch und Fritsch anschlossen, die behaupteten, dass man ein solches Werk nur auf die Beine stellen kann, wenn man aus allen bekannten Lexika das Wichtigste zusammen schreibt. Die bekanntesten Lexika auf die Bezug genommen wurde, stammten aus dem Verlagsprogramm der beiden genannten Verleger. Zedler versuchte durch die Verlegung des Verlagsortes nach Halle dem Verbot aus dem Wege zu gehen, trotzdem wurden im Herbst 1731 die bis dahin gedruckten Exemplare beschlagnahmt. Die folgenden Auseinandersetzungen brachten Zedler in größte finanzielle Schwierigkeiten. Zuerst versuchte er sich noch durch einen Komplettverkauf seines Warenbestandes zu retten, dann durch eine Bücherlotterie, doch im Oktober 1738 konnte er seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Der Leipziger Geschäftsmann Johann Heinrich Wolf ermöglichte dann einen Neubeginn und den Abschluss des Verlagsprojektes. Der als "ungestüm" charakterisierte Zedler musste sich jedoch aus dem Projekt zurückziehen und im 61. Band des Universal Lexicon wird gesagt, dass er "die Ruhe den Handels-Geschäfften vorzuziehen sich entschlossen" habe.
Estimate
€ 15.000