Lot
328
Category
Geschichte, Kulturgeschichte, Varia
Author
Fassmann, David
[Fassmann, David]: Gespräche in dem Reiche derer Toten. 1.-176. u. 209.-224. Entrevuë (von 240) in 12 Bden (= Bde. 1-11 u. 14). Leipzig: W. Deer 1721-30 (Mischauflage, 1.-4. Aufl.). 21 x 16,5 cm. Mit 188 (st. 192) gest. Frontispizen und 10 Bandregistern (st. 12).
Ldr. mit Rs. u. Rv. (Bde. 1-3 u. 5-8), HLdr. (Bd. 14), HPgt. (Bd. 4); die Bde. 10 u. 11. ohne Einband.
(Alle bis auf vier Ldr.-Bde. mit stärkeren Einbandschäden wie losen Deckeln oder geplatzten Gelenken, der R. des HPgt.-Bdes. fehlt. Die Buchblöcke der beiden Bände ohne Einband mehrfach gebrochen; in letzterem fehlt das Register. Innen teils stark gebräunt. Einige Blätter gelockert. Einige kl. Randmängel. Kupfer teils stark ausgedruckt).
Hayn/Got. II, 602-09. Holzm./Boh. II, 7324. Diesch 500 a.N. NDB V, 28. Jantz 956 (Entrevuen 1-144). - In diesem Umfang selten vorkommendes Werk des Biographen und satirischen Publizisten David Fassmann (Oberwiesenthal 1685 - 1744 Lichtenstadt). Das Werk erschien seit 1718 und fand vor allem aufgrund der geschickt verkleideten Kritik der herrschenden Zustände bei den Zeitgenossen unterschiedlichster Stände großen Anklang. "Die Breitenwirkung seiner nach dem Vorbild von Lucien, Fénelon und Fontenelle aufgezeichneten 'Gespräche in dem Reiche derer Todten' ... war ungewöhnlich, fand auch mehrfache Nachahmung ... F. gehörte mit seinen Raisonnements (Vorstufe des Leitartikels) und Kommentaren zu den ersten bürgerlich-publizistischen Kritikern der absolutistischen Regierungen" (NDB). - "Selten cplt! Wichtige Fundgrube zur 'Chronique scandaleuse' und von nicht geringem polit. u. culturgeschichtl. Interesse." (Hayn/Got. II, S. 602).
Unter den Gesprächspartnern befinden sich z.B.: Elisabeth I. u. Christina von Schweden; Heinrich VIII. und Soliman II., Cleopatra und F. H. von Montmorancy; Wallenstein und Ludwig von Baden; Mad. de Maintenon u. Scarron; Papst Gregor VII. und Gebhard Truchsess v. Köln; Prinzessin von Ursini und Jeanne d'Arc; Alexander d. Gr. und Karl d. Gr.; etc. - Darin werden viele kuriose Fragen behandelt, z.B., ob eine schwarze Schönheit einer blonden vorzuziehen sei, oder, ob es besser wäre, mehr als eine Frau zu haben, oder über das Verbot der Priester-Ehe. Unter dem Frontispiz jeweils ein gereimter Vierzeiler, z.B. "Zwei Dinge mag man wohl vor höchst gefährlich halten:/ Ein geiles Weib, das sich der schnöden Brunst ergiebt,/ Ein schönes, welches dem kann Hertz und Leber spalten,/ Der Holoferni gleich, sich thöricht drein verlebt."
Ldr. mit Rs. u. Rv. (Bde. 1-3 u. 5-8), HLdr. (Bd. 14), HPgt. (Bd. 4); die Bde. 10 u. 11. ohne Einband.
(Alle bis auf vier Ldr.-Bde. mit stärkeren Einbandschäden wie losen Deckeln oder geplatzten Gelenken, der R. des HPgt.-Bdes. fehlt. Die Buchblöcke der beiden Bände ohne Einband mehrfach gebrochen; in letzterem fehlt das Register. Innen teils stark gebräunt. Einige Blätter gelockert. Einige kl. Randmängel. Kupfer teils stark ausgedruckt).
Hayn/Got. II, 602-09. Holzm./Boh. II, 7324. Diesch 500 a.N. NDB V, 28. Jantz 956 (Entrevuen 1-144). - In diesem Umfang selten vorkommendes Werk des Biographen und satirischen Publizisten David Fassmann (Oberwiesenthal 1685 - 1744 Lichtenstadt). Das Werk erschien seit 1718 und fand vor allem aufgrund der geschickt verkleideten Kritik der herrschenden Zustände bei den Zeitgenossen unterschiedlichster Stände großen Anklang. "Die Breitenwirkung seiner nach dem Vorbild von Lucien, Fénelon und Fontenelle aufgezeichneten 'Gespräche in dem Reiche derer Todten' ... war ungewöhnlich, fand auch mehrfache Nachahmung ... F. gehörte mit seinen Raisonnements (Vorstufe des Leitartikels) und Kommentaren zu den ersten bürgerlich-publizistischen Kritikern der absolutistischen Regierungen" (NDB). - "Selten cplt! Wichtige Fundgrube zur 'Chronique scandaleuse' und von nicht geringem polit. u. culturgeschichtl. Interesse." (Hayn/Got. II, S. 602).
Unter den Gesprächspartnern befinden sich z.B.: Elisabeth I. u. Christina von Schweden; Heinrich VIII. und Soliman II., Cleopatra und F. H. von Montmorancy; Wallenstein und Ludwig von Baden; Mad. de Maintenon u. Scarron; Papst Gregor VII. und Gebhard Truchsess v. Köln; Prinzessin von Ursini und Jeanne d'Arc; Alexander d. Gr. und Karl d. Gr.; etc. - Darin werden viele kuriose Fragen behandelt, z.B., ob eine schwarze Schönheit einer blonden vorzuziehen sei, oder, ob es besser wäre, mehr als eine Frau zu haben, oder über das Verbot der Priester-Ehe. Unter dem Frontispiz jeweils ein gereimter Vierzeiler, z.B. "Zwei Dinge mag man wohl vor höchst gefährlich halten:/ Ein geiles Weib, das sich der schnöden Brunst ergiebt,/ Ein schönes, welches dem kann Hertz und Leber spalten,/ Der Holoferni gleich, sich thöricht drein verlebt."
Estimate
€ 600
Hammer price
€ 400