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Gratianus,  Decretum. Venedig 1477.
Los 673
Kategorie Alte Drucke bis 1600
Autor Gratianus
Gratianus: Decretum. Mit der Glossa ordinaria von Johannes Teutonicus in der Bearbeitung von Bartholomaeus Brixiensis. Venedig: Nicolas Jenson 1477.
42 x 28 cm. 407 Bll. (st. 411; ohne das leere Bl. a1 und das häufig fehlende angehängte letzte Bl. pp11 mit Registrum sowie die in sauberer zeitgenöss. Handschrift ersetzten Bll. nn5,6). Lagen: a10-1, b-r10, s12, t-z10, #10, #10, #10, aabb10, cc6, dd8, ee10, ff8, gg-kk10, llLL8, mm-oo10, pp10+1-1. Got. Typen. Zweispaltiger Satz, Text von Kommentar umgeben, 64 bzw. 72 Zeilen. Kapitelüberschriften in Rot gedruckt. Rubriziert, eingemalte Alineazeichen und kleinere Lombarden alternierend in Rot und Blau, 27 große eingemalte Lombarden in Rot und Blau, größtenteils mit Ornamentfüllung und Grund in feiner roter und violetter Federzeichnung; zum Textbeginn eine große vegetabile Initiale in Rot und Grün auf Goldgrund, mit in Goldpunkten endenden Blattausläufern, das Binnenfeld gefüllt mit einer Blüte in Blau auf gepunztem beigefarbenen Grund; Spatium über dem Textbeginn nicht ausgefüllt.
Stark restaurierter Halblederband über Holzdeckeln auf vier Bünden, mit mod. hs. Pergament-Rückenschild, die Deckel in älterer Zeit mit Holzdekorpapier bezogen.

(Innengelenke verstärkt. Vord. Vorsatzblatt und erstes Textblatt mit bräunlichem Falz neu eingehängt, das erste Blatt mit ausgebessertem längeren Einriss und reparierten kl. Randdefekten. Ein Doppelbl. in zeitgenöss. Handschrift ergänzt (s.o.). Vereinzelt etwas gebräunt oder in der oberen Außenecke leicht feuchtrandig. Ein Blatt mit Abklatsch der roten Druckfarbe an der unteren Außenecke. Stellenw. kl. Wurmlöchlein).

GW 11357. HC 7890 = H 8003. BSB-Ink G-258. Ein prachtvoller und umfangreicher, früher Druck des Decretum Gratiani durch den Gutenberg-Schüler Nicolaus Jenson in Venedig. In der Inkunabelzeit erschienen bereits 44 Drucke dieses wichtigen Werks zum kanonischen Recht. - Das Decretum Gratiani (um 1140), dessen ursprünglicher Titel "Concordia discordantium canonum" lautete, war ein kirchenrechtliches Sammelwerk, zusammengestellt durch den in Bologna lebenden und als Vater der Kanonistik geltenden Kamaldulensermönch Gratian. Die Sammlung besteht aus Exzerpten zum Kirchenrecht aus verschiedenen Quellen, besonders aus Konzilien, päpstlichen Dekretalen und patristischen Texten, übernommen aus Rechtssammlungen des ausgehenden 11. und beginnenden 12. Jahrhunderts. Das Decretum bildete später einen Teil des Corpus Iuris Canonici.
Mit Exlibris Eivind Hassler, Uppsala.
Schätzpreis € 27.000