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L. Bamberger, Erinnerungen. Berlin 1899.
Los 127
Kategorie Geschichte, Kulturgeschichte, Varia
Autor Bamberger, Ludwig
Bamberger, Ludwig. Erinnerungen. Hrsg. von Paul Nathan. Berlin: Reimer 1899. 22,5 x 14,5 cm. Mit Portr.-Front. in Heliogravüre von J. Braatz. X SS., 1 Bl., 541 SS., 1 Bl. OrHLdr.

(Kanten l. berieben).

Klaiber S. 278. Borst 4313. - Erste Ausgabe der Autobiographie des Nationalökonomen und politischen Schriftstellers Bamberger (1823-1899), kurz nach seinem Tod unvollendet erschienen. Bamberger hatte lebhaften Anteil an der politischen Bewegung im Vormärz, nahm wie Friedrich Hecker mit dem rheinischen Hilfskorps an der Erhebung in der Pfalz teil und war tief enttäuscht von der Unordnung der Freischaren, dem Mangel an Ausrüstung, der Unfähigkeit der Führer und dem kleinlichen Geist, den er vorfand. Nach dem Scheitern emigrierte er in die Schweiz und nach London, wo er Fröbel, Herzen, Freiligrath, Marx, Oppenheim, Simon, Jacoby, Nauwerk u. v. a. kennenlernte. Sein Aufsatz für Walesrodes ‚Demokratische Studien' brachte dem Herausgeber ein Verfahren wegen Hoch- und Landesverrats ein. Nachdem Bamberger jedoch zu der Überzeugung gelangt war, dass eine deutsche Einheit nur unter Preußens Führung zu verwirklichen sei, wurde er zu einem glühenden Befürworter Bismarcks. Für seine früheren Genossen, die Demokraten, wurde er damit ein Abtrünniger. 1871 wurde er in den ersten deutschen Reichstag gewählt.
Schätzpreis € 200