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Chemin-Dupontès, Gottesverehrungen der Neufranken. 1.-3. Heft in 1 Bd. Lpz 1798-99.
Los 159
Kategorie Geschichte, Kulturgeschichte, Varia
Autor Chemin-Dupontès, Jean-Baptiste
[Chemin-Dupontès, Jean-Baptiste]: Gottesverehrungen der Neufranken; oder Ritualbuch der Theophilanthropen, einer unlängst zu Paris entstandenen religiösen Gesellschaft. Aus dem Französischen [v. Dietrich Wilhelm Andreae]. Nach der zweyten Auflage. (Erstes-) Drittes Heft. Leipzig: Dyk 1798-99. 18 x 11,5 cm. 160; 208; 339 SS. HLn. mit hs. Rs.

(Etwas berieben, anfangs l. gebräunt, Titel mit gestempeltem Namenszug).

Fromm 5099. Caillet I, 2313. - Seltene erste deutsche Ausgabe, besonders mit dem wichtigen und umfangreichsten dritten Heft. Die Glaubensgemeinschaft der Theanthrophilen, bald darauf Theophilanthropen genannt, entstand 1796 in Paris und wuchs dort schnell. Auslöser war das Bedürfnis, die zuvor verbotenen öffentlichen Gottesdienste wieder einzuführen, jedoch ohne die Dogmen und Gebräuche der christlichen Kirche zu erneuern. Im Wesentlichen ging es um natürliche Religion und humanistische Philosophie mit einem hohen moralischen Anspruch, der auf einer einzigen Vorschrift beruhte: „Bete Gott an, liebe deinen Nächsten, erwirb dir Verdienste ums Vaterland“ (I S. 19). Obwohl die Gemeinschaft verdächtigt wurde, dass sich darin ein neuer Jakobiner-Klub verstecken könnte, wurde sie erst 1802 verboten nach Napoleons Konkordat mit Pius VII. Der Verleger Dyk fügte der Übersetzung zahlreiche Anmerkungen bei, in denen er diese Lehre den Deutschen nahe zu bringen suchte.
Schätzpreis € 200