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M. T. Cicero, De officiis libri III. - Daran: Somnium Scipionis. Lateinische Handschrift auf Pergament. Italien(?), 15. Jh. M. T. Cicero, De officiis libri III. - Daran: Somnium Scipionis. Lateinische Handschrift auf Pergament. Italien(?), 15. Jh.
Los 421
Kategorie Manuskripte Autographen
Autor Cicero, M. Tullius
Cicero, M. Tullius: De officiis libri III. - Daran: Somnium Scipionis. Lateinische Handschrift auf Pergament. Italien(?), 15. Jh.
130 Bll., zu 13 Quinternionen, vorgebunden 1 Pergament-Doppelblatt; auf den letzten Seiten der Lagen Wortreklamanten. Blattgr. 210 x 135 mm, Schriftraum 140-145 x 70-75 mm. Bis Bl. 50: 24 Zeilen, danach 23 Zeilen. Humanistische Buchschrift in brauner Tinte von sechs Händen (1: Ir-IIv; 2: 1r-27r; 3: 27v-37r; 4: 37v-40v; 5: 41r-50r; 6: 50v-130v); die Schrift der zweiten Hand in humanistischer Kursive, die Haupthand in ausgeprägter Humanistica rotunda. Am Wechsel vom 1. zum 2. Buch Explicit und Incipit in Kapitalis, von Wort zu Wort rot und grün im Wechsel. Initialen zu Anfang der drei Bücher von De officiis: Bl. 1r sechszeilige mehrfarbige Q-Initiale auf Goldgrund, mit Flechtwerk gefüllt, am Rand in zerfaserten verschlungenen Band auslaufend. Zum zweiten und dritten Buch sechs- bzw. dreizeilige Q- und S-Initiale in Gold, Außen- und Binnengrund mehrfarbig ornamentiert. Zahlr. Anfangsbuchstaben, einige Unterstreichungen und Textauszeichnungen in Rot, wenige Buchstaben in Grün. Zu Beginn des Somnium sowie auf Bl. I schmucklose zwei- und dreizeilige Initiale in Grün bzw. Ocker.
Inhalt: Bl. Ir-2v: Lodovico Ricchieri (Caelius Rhodiginus, 1469-1525), Lectionum antiquarum. Daraus: Liber 25, caput III. (fragm.). Über die Beredsamkeit antiker Autoren, gipfelnd in einem Lob Ciceros. Erschien erstmals Basel 1542. Wurde wohl um die Mitte des 16. Jhs. abgeschrieben und der Handschrift vorangesetzt.
Bl. 1r-123v: M. Tullius Cicero, De officiis libri III. - Der vollständige Text ist von den Texthänden oder von anderen Händen an vielen Stellen verbessert, wobei wenigstens eine zweite von der Vorlage abweichende Handschrift herangezogen worden ist. Zahlr. Marginalien mit Hinweisen zum Inhalt.
Bl. 124r-130v: M. Tullius Cicero, Somnium Scipionis. (Aus: De re publica VI, 9-29).

Moderner Holzdeckeleinband im Stil des 15. Jhs. mit halb über die Deckel gezogenem blindgepr. hellen Lederbezug darauf ein dichtes Muster von Einzelstempeln, die Deckel mit Metallbeschlägen und Schließe, auf dem Vorderdeckel oben rechts ein metallgerahmtes Titelschild unter Hornplatte. - Die Spiegel tragen einen Pergamentbezug, worauf unter UV-Licht eine französische Handschrift des 18. oder 19. Jhs. zu erkennen ist. Das und der ungewöhnlich frische Erhaltungszustand des Bezugs legen die Vermutung nahe, dass es sich um einen in Frankreich in jüngster Zeit hergestellten Einband handelt.

Auf Bl. 1r findet sich am breiten unteren Rand in Deckfarbenmalerei das Wappen eines früheren Besitzers, vielleicht des Auftraggebers: Rot und Gold quadrierter Wappenschild in normannischer Form, in Feld 2 ein silbernes Kreuz auf Stange; über dem Schild ein Blätterkranz; rechts und links geflügelte Krallenfüße; Landschaftshintergrund in Grün und Blau. - Nicht identifiziert.

Die Beschreibung erfolgte auf Grundlage eines in Fotokopie beiliegenden Gutachtens von Dr. Joachim Vennebusch vom Januar 1978.
Schätzpreis € 18.000
Zuschlag € 12.000